2017-03-01-brand-kl16 Jahre lang war Josef Brand Vorsitzender des Heimatvereins und hat in dieser Zeit in außergewöhnlichem Maß die Entwicklung des Golddorfes positiv beeinflusst. Auf der Generalversammlung des Schützen- und Heimatvereins am Samstagabend im Saal Bütfering tritt Hoetmars heimlicher Bürgermeister nicht zur Wiederwahl an.

„Nach dem Gewinn des Bundesgolddorftitels und der Siegerehrung in Berlin gibt es für mich persönlich keinen besseren Zeitpunkt, um das Amt in jüngere Hände zu übergeben“, sagt Josef Brand im WN-Gespräch.
     Ins Golddorf verschlug den gebürtigen Westkirchener seine große Liebe Maria, mit der er seit 1981 in Hoetmar lebt und drei erwachsene Kinder hat. Bereits 1978 war der 63-jährige – kurz nachdem er Leiter der örtlichen Sparkassenfiliale geworden war – dem Schützen- und Heimatverein beigetreten. Als Banker war Josef Brand 1987 geradezu prädestiniert dafür, den vakanten Posten des Kassierers im Schützen- und Heimatverein zu übernehmen.
     In Erinnerung bleiben wird vielen Hoetmarer aber nicht Brands 14-jährige Zeit als Kassierer, sondern dessen Wirken als Heimatvereinsvorsitzender. Dieses Amt übernahm er 2001 von Alfons Sickmann. „Es war eine unheimlich interessante Zeit in der wir gemeinsam ganz, ganz viel für Hoetmar bewegt und auf dem Weg gebracht haben“, blickt Josef Brand zurück. Als die Höhepunkte seiner Zeit als Amtszeit sieht Brand zum einen die Feier des 950-jährigen Dorfjubiläums im Jahr 2007. Zum anderen den in den vergangenen Jahren angestoßenen Dorfentwicklungsprozess.
     „Unsere Dorfbefragung Ende 2010 war der Grundstein aller Entwicklungen und für die gemeinsam erreichten Erfolge. Mit ihr haben wir einen Stein ins Rollen gebracht und eine Entwicklung angestoßen, die in dieser Form kaum zu erwarten war“, ist Josef Brand überzeugt. Durch die Dorfbefragung hätten die Hoetmarer gemerkt, dass ihr Dorf nur eine Zukunft hat, wenn sie sich selbst engagieren. Stellvertretend für diesen Bewusstseinswandel ständen die anschließende Gründung der Dorfwerkstatt, die Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzeptes mit über 30 Projekten und die Erfolge bei den Dorfwettbewerben: „Wir sind mehr oder weniger von einem schlafenden Dorf zu einer aktiven Gemeinschaft geworden.“
     Der Heimatvereinsvorsitzende ist überzeugt, dass sich Hoetmar in den kommenden Jahren weiter verändern wird und die Dorfgemeinschaft aktiv bleiben muss, um das Dorf lebenswert zu erhalten und zum Dorf erster Klasse zu entwickeln: „Mein persönliches Motto lautet aber: Mittendrin statt vorneweg.“ Ganz von der Bildfläche verschwinden wird Brand aber nicht. Er bleibt Sprecher des Lenkungsausschusses der Dorfwerkstatt, deren Motor er in den vergangenen Jahren war, und möchte Projekte wie die Fertigstellung des Läutehauses oder altersgerechtes Wohnen in Hoetmar vorantreiben. Ebenso ist Brand seit 1999 Schriftführer der Heimatfreunde, die eng mit dem Heimatverein kooperieren und Veranstaltungen wie „Rock am Gatter“ oder die Dorfsäuberungsaktion auf die Beine stellen.
     Wunsch des Schützenkönigs von 2011 ist aber, künftig mehr Zeit für seine Familie und Enkelkinder oder sein Hobby das Reisen zu haben: „Außerdem möchte ich in diesem Jahr unbedingt noch einmal einen Marathon laufen.“ Seinen Nachfolger wünscht Josef Brand, dass es ihm gelingt, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Entwicklungen für eine weiterhin goldene Zukunft Hoetmars anzustoßen.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier