2019 02 02 kch jubilaeum klMit einer großen Jubiläumssitzung hat der Karnevalsclub Hoetmar (KCH) am Samstagabend seinen elften Geburtstag gefeiert. Fast 300 bunt kostümierte Narren waren der Einladung des KCH in den Saal Bütfering gefolgt und erlebten ein vierstündiges Programm voller Musik, guter Laune und manchen Überraschungen.
Zum Auftakt erinnerte KCH-Präsident Norbert Liermann an die Anfänge des Straßenkarnevals im Golddorf. 2000 habe der erste Umzug stattgefunden und in der Session 2002/2003 erstmals ein Prinz das Narrenvolk regiert.

Um den bürokratischen Herausforderungen gerecht werden zu können, hätten am 28. Mai 2008 25 Hoetmarer kurzerhand den KCH gegründet: „Sie haben dafür gesorgt, dass wir Straßenkarneval wie in einer Großstadt feiern dürfen.“ Angesichts von heute über 30 Zugteilnehmern, rund 1000 Besuchern am Straßenrand und 17 Tollitäten könne man mit Fug und Recht von einer „Erfolgsgeschichte“ sprechen. Auch Bürgermeister Axel Linke fand, dass der Karneval in Hoetmar eine tolle Entwicklung genommen habe und „Karneval verbindet“.
Wenig später marschierte schon Prinz Stefan I. (Suthoff) „von Rohre verlegen und Eier geben“ mit samt des Elferrates in den Saal ein. „Wir haben Spaß ohne Ende“, zog die Tollität ein Zwischenfazit seiner Session und stimmte das Prinzenlied an. Es folgte der Auftritt der kleinen Gardetanzgruppe des SC Hoetmar, die von Marina Austerhoff und Franziska Wiermer trainiert wird. Erst nach einer Zugabe durfte die Garde die Bühne verlassen. Das galt natürlich auch für die große Tanzgarde unter der Leitung von Katharina Ittmann und Jana Schneider, die im Laufe des Abends sowohl ihre Schau- als auch Gardetänze aufs Parkett legten.
Beste Unterhaltung bot die HTTG, die den Hit der Bläck Fööss „Drink doch eine met“ in unterschiedlichen musikalischen Versionen vortrug – unter anderem schmetterte Pavarotti eine Arie und „Queen“ brachte mit lauter Rockmusik die Bühne zum Beben. Aktuell arbeitet die HTTG übrigens an ihrem neuen Karnevalsprogramm, dass sie in der Altweiber-Woche an drei Tagen präsentiert.
Erster Überraschungsgast des Abends war die Kölsche-Cover-Band aus Everswinkel. Das Quintett um Frontsänger Christoph Görgers heizte die Stimmung mit kölschem Liedgut wie „Leve Marie“, „Schenk mir heut Nacht dein ganzes Herz“ oder „Kölsche Jung“ weiter an. Die Hoetmarer hielt es ein halbe Stunde lang nicht auf den Sitzen. Vielmehr sangen sie begeistert mit.
Bei der folgenden Tombola konnten alle Gäste einen Moment durchschnaufen, aber auch attraktive Preise wie Reisegutscheine oder eine Motorsäge gewinnen. „Erst 11 Jahre alt, aber schon 17 Prinzen – das schafft auch nicht jeder“, war Petra „Pepe“ Vorbeck-Hölscher, die durch das Programm führte, überzeugt. Sie rief die ehemaligen Tollitäten auf die Bühne, verlieh diesen einen Erinnerungsorden und stimmte ihren Hit „Wir haben Karneval im Blut“ an.
Damit aber nicht genug. Als Überraschungsgast zauberte der KCH Schäfer Heinrich, bekannt durch „Bauer sucht Frau“ und vom Ballermann, aus dem Hut. Deutschlands vielleicht bekanntester Junggeselle brachte die Stimmung mit dem Schäferlied oder Schlagern wie „Alle Schafe“ und „Ladykiller“ auf den Siedepunkt. Dazu startete Heinrich eine Polonaise, tanzte auf der Bühne und stieß mit Prinz Stefan an. Nach dem Auftritt machten zahlreiche Karnevalisten Fotos mit dem Sauerländer und holten sich Autogramme. Bis in die frühen Morgenstunden feierten die Hoetmarer den Geburtstag des KCH und stimmten sich auf die heiße Karnevalsphase ein.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier

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