2019 03 22 kulinarisch 01 klEine gelungene Premiere hat am Freitagabend der kulinarische Rundgang durch Hoetmar erlebt. Während des Rundgangs erfuhren die Mitglieder des Lenkungsausschusses der Dorfwerkstatt und deren Partner nicht nur Wissenswertes und Neuigkeiten aus dem Golddorf, sondern stärkten sich an den einzelnen Stationen mit Köstlichkeiten aus der Region.
Bereits am späten Nachmittag trafen sich alle Teilnehmer an der ehemaligen Stellmacherei, stießen mit einem Glas Sekt an und ließen sich die Schnittchen schmecken.

„Im Arbeitskreis Freizeit, Tourismus und Kultur hatten wir die Idee zum Rundgang“, sagte Josef Brand zur Begrüßung: „Unsere Tour ist ein Testlauf und soll, wenn alles gut geht, demnächst auch für die Öffentlichkeit angeboten werden.“ Neben Brand hatten Doris Overhues, Beate Bütfering, Adelheid Herweg und Paul Schwienhorst den Rundgang vorbereitet.
Bei herrlichem Frühlingswetter ging es weiter zur Dechant-Wessing-Grundschule. Schulhausmeister Ludger Heuckmann verriet, dass die Schule zurzeit von 107 Kindern besucht werde und gewährte den Besuchern unter anderem einen Blick in die Bücherei und die offene Ganztagsschule. Letztere platze zurzeit aus allen Nähten und benötige zusätzliche Räumlichkeiten: „Es wird Zeit, das was passiert.“
Die nächste Station war das Läutehaus an der Ahlener Straße, das zurzeit von den Heimatfreunden zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wird. „Das Dorfbüro soll möglichst Ostern fertiggestellt werden“, sagte Robert Dorgeist. Danach warte in den zwei weiteren Wohnungen – eine soll vermietet werden und in eine die Geschäftsstelle des SC Hoetmar einziehen – noch viel Arbeit. Jede helfende Hand sei herzlich willkommen. Vor dem Weitergang stärkten sich die Teilnehmer mit Hochprozentigem aus der Hoetmarer Kornbrennerei Bütfering.
2019 03 22 kulinarisch 02 klZahlreiche neue Informationen erfuhren die Lenkungsausschussmitglieder beim Besuch des Bestattungsunternehmens Huerkamp, welches nachweislich seit 1776 besteht und mit sieben Bestattungshäusern, zwei Friedwäldern und 31 Mitarbeitern im Kreis Warendorf führend ist. Geschäftsführer Martin Huerkamp blickte auf die Firmengeschichte zurück und ging auch auf die sich in den letzten Jahren gewandelte Beerdigungskultur ein. Für das leibliche Wohl der Gäste war mit Mettendchen, Pumpernickel, Käsespießen und Zäh-Bräu bestens gesorgt.
Ein Höhepunkt des Rundgangs war der Besuch der Lambertus-Kirche, die von vier Scheinwerfern ansprechend illuminiert wurde. Dazu spielte Saxophonist Rüdiger Wilke „Hallelujah“ von Leonard Cohen und berichtete Adelheid Herweg von einer bewegten Kirchengeschichte. Unter anderem hatte sie in Erfahrung gebracht, dass der Turm der heutigen Kirche um 1200 entstanden und das spätgotische Langhaus 1513 vollendet wurde. Im nächsten Jahr feiere man in Hoetmar 500 Jahre Altarweihe. Aber auch von Grafen, Rittern und Pfarrern wusste Herweg zu erzählen.
Nach dem Kirchgang kehrten die Hoetmarer im Gasthof Northoff ein, die laut Wirt Hermann Northoff 1820 zunächst ohne Konzession eröffnet wurde. Der Wirt berichtete von seinen Vorfahren, vergaß aber nicht Bier zu zapfen. Zudem gab es eine Suppe zur Stärkung. Anschließend zogen die Lenkungsausschussmitglieder weiter zum Corner, wo ein Drei-Gänge-Menü, Musik von Rüdiger Wilke und viele gute Gespräche warteten. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der kulinarische Rundgang sehr lehrreich war und in ähnlicher Form für die Öffentlichkeit angeboten werden sollte.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier