2019 05 10 feldbegehung klÜber 60 Mitglieder der Landfrauen und Frauengemeinschaft (KFD) Hoetmar haben sich am Donnerstagabend zum ersten gemeinsamen Feldbegang getroffen. „Mit so einer Resonanz haben wir nicht gerechnet. Bombe, dass so ein hohes Interesse besteht“, freute sich Monika Elkmann von den Landfrauen.
Wie Elkmann verriet hätten immer weniger Frauen in der Region einen direkten Bezug zur Landwirtschaft. Hier sitze die bereits vor geraumer Zeit vom Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband initiierte Kampagne „Pumps@Bauernhof“ an.

Ziel dieser Kampagne sei es, der Stadt- und Dorfbevölkerung einen Einblick in die moderne Landwirtschaft zu gewähren und gegenseitiges Verständnis zu entwickeln.
„Mir geht es heute darum näher zu bringen, was die Landwirte auf ihren Acker treiben“, sagte Referentin Ludgera Rehr. Die Müssingerin lebt seit Kindestagen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb und versucht die Landwirtschaft rein hobbymäßig für die Dorfbevölkerung greifbar zu machen. Ein Feldbegang sei eine gute Gelegenheit, um Unwissenheit entgegenzuwirken, Gerüchte zu vermeiden und Verständnis zu schaffen.
Anders als bei klassischen Feldbegängen ging es am Donnerstagabend nicht darum zu diskutieren, wie sich beispielsweise bestimmte Getreidesorten in diesem Jahr entwickelt haben oder welche Mittel für eine noch bessere Wachstumsphase gespritzt werden könnten. Vielmehr beantwortete Ludgera Rehr grundlegende Fragestellung rund um die Themen Ackerbau, Düngung und Pflanzenschutz, Umweltmaßnahmen oder Dokumentationspflichten und gesetzliche Rahmenbedingungen.
Gespannt hörten die Teilnehmerinnen der Referentin zu und bekamen Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: Welche Getreidesorten werden überhaupt in der Region angebaut und wie können diese unterschieden werden? Welche Entwicklungsstadien durchläuft eine Pflanze von der Aussaat bis zur Ernte? Wofür werden überhaupt Blühstreifen angelegt?
Startpunkt des Feldbegangs war übrigens am Dorfbrunnen, von wo aus sich die Frauen mit dem Fahrrad zu einem Gerstenfeld hinter dem Wiebusch aufmachten. Weiter ging es durch Feld und Flur zu zwei Feldern, auf denen Ackerbohnen und Raps beziehungsweise Mais angebaut werden. Schließlich erreichte die Gruppe den Hof Eickhoff, wo der Abend in gemütlicher Runde bei Grillwurst und Getränken ausklang. In geselliger Atmosphäre diskutierten die Landfrauen und KFD-Mitglieder noch lange über den Feldbegang und waren sich einig, dass dieser die Landwirtschaft für alle Teilnehmer ein Stück greifbarer gemacht hat.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier