2019 08 24 stephan klDiesen Moment wird Stephan Wiggeringloh sein ganzes Leben lang nicht vergessen. Mit dem 354. Schuss lies der 33-jährige Maschinenbauingenieur am Samstag um 16.06 Uhr den bereits schwer gezeichneten Adler fliegen und krönte sich damit zur neuen Majestät des Schützen- und Heimatvereins Hoetmar. „Ich hatte mich schon umgedreht“, sagte Wiggeringloh.

Als das Schützenvolk plötzlich anfing zu jubeln, brauchte Wiggeringloh einen Moment um zu begreifen, was soeben passiert war. Im letzten Moment und mit Hilfe des Windes war der Adler gefallen. Neue Königin ist Christine Overhues, die ihren Freund Stephan freudestrahlend um den Hals fiel und einen Kuss geben.
Ebenso wie Wiggeringloh hatten es Markus Overhues, Sebastian Schössler und Stefan Brinkmann auf die Königswürde abgesehen. Fair gratulierten sie der neuen Majestät und versprachen, in den nächsten Jahren erneut auf den Vogel anzulegen. Zuvor hatten bereits Frank Liermann (Zepter), Andreas Wiesmann (Apfel) und Dieter Jungmann (Krone) dem Adler seiner Insignieren beraut.
„Geplant war’s nicht, aber wenn er fällt, dann fällt er“, kommentierte die neue Majestät den Königsschuss. Wiggeringloh ist übrigens amtierender Schützenkönig in der Bauerschaft Wessenhorst. „Bereits bei der Weinprobe waren wir der Meinung, dass Stephan ein super König wäre“, lobte der Vorsitzende des Festkomitees Dieter Jungmann seinen Stellvertreter.
Freundin Christine stammt übrigens aus einer schützenfestbegeisterten Familie. Opa Hubert Haarmann regierte im Golddorf bereits als Kaiser, Vater Ludger Overhues vor genau zehn Jahren im Golddorf und Onkel Norbert Dühlhmann unlängst in Freckenhorst. Den Hofstaat bilden Sebastian und Lena Schössler, Michael und Sophie Eggelnpöhler, Sebastian Tacke und Larissa Brandt sowie Jochen und Karin Scharmann. Die Thronherren gehören allesamt dem Kegelclub „Strammtisch Links“ an.
Mit dem Antreten des gesamten Bataillons auf der Dechant-Wessing-Straße hatte am Mittag das Fest des Jahres im Golddorf begonnen. Bei herrlichem Wetter erklärte Oberst Martin Lilienbecker das Fest offiziell für eröffnet. „Das Schützenfest gehört zum Herzschlag Hoetmars“, war sich der Oberst sicher. Zwei Tage lang gelte es zusammen zu tanzen und gemeinsam Freude zu erleben. Wichtig war ihm aber zu betonen, dass der Schützen- und Heimatverein für die Zukunft gut aufgestellt ist: „Wir sind nicht aus der Zeit gefallen. Wir gehen traditionsgebunden mit der Zeit.
Weiter ging es zum Festplatz am Wiebusch, wo die Proklamation des scheidenden Kaisers Alfons Krummacher verlesen wurde. Besonders in Erinnerung geblieben sie ihm der Kaiserball, die Beachparty im eigenen Garten oder das Üben der Damen- und Ehrengarde. Dankesworte gab es aber auch für Ehefrau Karin und den Hofstaat für die Unterstützung im vergangenen Jahr.
Im Anschluss begann ein buntes Programm mit Platzkonzerten des Spielmannszuges Sendenhorst, des Fanfarenzugs Milte und der Gebrasa aus Sassenberg, Preis-, Pokal- und Königsschießen sowie einer Kinderbelustigung. An den Bierständen wurde miteinander angestoßen. Nach dem großen Zapfenstreich und der Kranzniederlegung am Ehrenmal vor der Lambertus-Kirche endete ein langer Schützenfesttag mit dem Festball im Zelt. Es spielte die Band „Butta bei de Fische“. Zudem trat die Tanzgruppe der Damengarde auf.

Text: Stephan Ohlmeier, Fotos: Katharina Kortenjann / Ludger Bütfering

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