2020 01 04 feuerwehr klNach guter Tradition haben sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hoetmar am ersten Samstag des neuen Jahres im Gerätehaus zu ihrer Generalversammlung getroffen. „Es war ein anstrengendes, aber erfolgreiches Jahr“, sagte Löschzugführer Willi Kottenstedde.
Besonders in Erinnerung geblieben sei zum einen, das 100-jährige Jubiläum des Löschzuges, dass man an einem Festwochenende mit dem ganzen Dorf gefeiert habe.

Zum anderen der Großbrand auf dem Hof Schwienhorst, bei dem rund 700 Schweine verendeten und 130 Einsatzkräfte eine noch größere Katastrophe verhinderten. „Der Löschzug hat im letzten Jahr wieder ein positives Bild von sich gezeigt“, sagte Kottenstedde
Der von Nils Tertilt erstellte Jahresbericht erinnerte an insgesamt 32 Einsätze, bei denen die Feuerwehrmänner 1411,5 Einsatzstunden leisteten. Die durchschnittliche Ausrückzeit betrug 4,3 Minuten, die Alarmzeit 7,3 Minuten. Neben dem Großbrand auf dem Hof Schwienhorst gehörte ein Einsatz als Salzsäure auf einem LKW auslief, zu den nicht alltäglichen Alarmierungen. Die Wehr rückte aber nicht nur zu Verkehrsunfällen und Bränden aus, sondern kümmerte sich auch um die Brandschutzerziehung in der Grundschule und im Kindergarten, die Sicherung heimischer Volksfeste oder das Richten des Maibaumes.
Marina Austerhoff freute sich, dass zurzeit acht Mädchen und 25 Jungen in der Kinderfeuerwehr aktiv sind. Spielerisch würden diese an die Faszination Feuerwehr herangeführt und das richtige Verhalten im Notfall erlernen. Weitere Aktivitäten seien zum Beispiel ein Übernachten im Gerätehaus oder die Teilnahme an der Dorfsäuberungsaktion gewesen. Derweil berichtete Theo Vogel-Hanhoff, dass sich die Ehrenabteilung monatlich treffe, um gemeinsam zu Klönen, Rad zu fahren oder Ausflüge zu unternehmen.
Neu in den Löschzug aufgenommen wurde Philipp Tertilt, der bereits in der Jugendfeuerwehr aktiv war. Ferner gab Josef Mertens sein Amt als Gerätewart an Nils Recker weiter, Tobias Tertilt wirkt künftig im Festausschuss mit und Sven Werdelhoff ist neuer Kassenprüfer. Für die erfolgreiche Teilnahme am Leistungsnachweis wurden Arthur Klos, Alexander Volkmer, Simon Volkmer (1-malige Teilnahme; alle Bronze), Stephan Werdelhoff (3; Silber) und Lars Recker (20; Gold-Grün) ausgezeichnet.
Feuerwehrfrau des Jahres 2019 ist Marina Austerhoff, die sich nicht nur als Leiterin der Kinderfeuerwehr, sondern unter anderem auch als Getränkewartin engagiert. „Marina hat sich den Titel verdient“, lobte Sven Werdelhoff und überreichte ihr eine Urkunde. Zudem überzeugten André Füllenkemper, Nils Recker, Bernhard Thüsing und Alexander Volkmer durch 100 Prozent Dienstbeteiligung.
In seiner Ansprache übte Christof Amsbeck als Leiter der Feuerwehr Warendorf massive Kritik an der öffentlichen Wahrnehmung des Deutschen Feuerwehrverbandes, der durch den Sturz des Präsidenten Hartmut Ziebs „ohne Not in die schlimmste mediale Krise seit Jahrzehnten gestürzt worden“ ist. Ziebs hatte sich zuvor klar von rechtsextremen Tendenzen distanziert, für ein offenes und tolerantes Leitbild stark gemacht und eine türkischstämmige Geschäftsführerin eingestellt. „Wir müssen mutig und entschlossen für Werte wie demokratisches Verhalten, Toleranz, Weltoffenheit und die parteipolitische Neutralität der Feuerwehr einstehen“, forderte Amsbeck und ergänzte: „Die Feuerwehr muss auch weiterhin ein Garant für die freiheitlich-demokratische Grundordnung sein. Extremismus jeglicher Art ist abzulehnen.“ Es gab langanhaltenden Applaus.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Walter-Kaiser überbrachte Grußworte von Rat und Politik und dankte den Kameraden und deren Familien im Namen des ganzen Dorfes für ihren selbstlosen Einsatz. Ratsherr Paul Schwienhorst ergänzte: „Es ist gut zu wissen, dass wir einen solchen Löschzug in Hoetmar an unserer Seite haben.“ Die Generalversammlung klang bei einem Abendessen aus.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier