2019 09 08 dorfarchiv kl„Vom Läutehaus zum Leutehaus“, unter diesem Motto setzen sich die Heimatfreunde Dorf Hoetmar zurzeit dafür ein, dass denkmalgeschützte Gebäude an der Ahlener Straße vor dem Verfall zu retten und für die Gemeinschaft nutzbar zu machen. Mit der offiziellen Eröffnung des Dorfbüros und -archives im Rahmen des Tages des offenen Denkmals wurde am Sonntag ein Meilenstein erreicht.

„Seit Beginn der Arbeiten im Jahr 2016 haben wir rund 4000 ehrenamtliche Stunden geleistet“, sagte Robert Dorgeist. Der Vorsitzende der Heimatfreunde sah in der Umnutzung des Läutehauses ein Gemeinschaftsprojekt, dass nur dank der großartigen Unterstützung der heimischen Vereine realisiert werden könne. Um das Dorfbüro mit Leben zu füllen, plane man zeitnah ein Treffen der Vereine: „Wir können uns gut vorstellen, dass die Vereine im Dorfbüro Sprechstunden abhalten.“ Mittelfristig sei geplant, dass sich das Büro zu einer Anlaufstelle für alle Mitbürger entwickle und auch Informationen für Touristen bereithalte.
„Ich stelle immer wieder fest, dass wir uns auf dem Land selbst helfen“, sagte Bürgermeister Axel Linke. Die Umnutzung des Läutehauses sei ein Paradebeispiel für gelebtes bürgerschaftliches Engagement und zeige, wie wertvoll es ist, auf dem Land zu leben. Die städtischen Mittel in Höhe von 150000 Euro seien daher gut angelegtes Geld. Zur Freude der Heimatfreunde hatte Axel Linke am Sonntag auch die schriftliche Zusage mitgebracht, dass die Stadt die Kosten für die Anschaffung einer Teeküche, einen Fernseher für Präsentationen und einen WLAN-Router in Höhe von rund 2400 Euro aus Dorfentwicklungsmitteln übernehmen wird.
„Das schöne an diesem Projekt ist das hohe bürgerschaftliche Engagement, das die von uns zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 100000 Euro vervielfachen“, sagte Karl Peter Brendel, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung und ehemaliger Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Innenministerium. Durch die Umnutzung des Läutehauses werde das dörfliche Zusammenleben gefördert und „Leben in die Hütte“ gebracht.
Nach den Ansprachen nutzten zahlreiche Interessierte die Gelegenheit, sich über den Stand der Umbauarbeiten und das sich im Aufbau befindliche Dorfarchiv zu informieren. Dank dreier Heimatschecks des Landes Nordrhein-Westfalen konnten die Heimatfreunde, der Schützen- und Heimatverein und die Kameradschaft ehemaliger Soldaten das notwendige technische Equipment anschaffen.
Während in der mittleren Wohnung, die als Geschäftsstelle des SC Hoetmar angedacht ist, alte Dorfansichten präsentiert wurden, stellte Christel Baxmann wenige Meter weiter in der Reihe „Kunst im Dorf“ des Dorfwerkstatt-Arbeitskreises „Aktiv im Ruhestand“ rund 45 selbstgemalte Bilder aus. Die ehemalige Referentin im Fachbereich „Kunst und Gestaltung“ der Familienbildungsstätte Ahlen hat ihre Begeisterung für das Malen bereits in der Schulzeit entdeckt. Über das Arbeiten mit Ton und Malen mit Aquarellfarben kam sie erst zur Seiden- und später zur Acrylmalerei. „Es kommt immer auf das Gefühl an“, verriet die Künstlerin. Je nach Stimmungslage entscheide sie, welche Farbtöne sie verwende und Motive sie male. Wer am Sonntag keine Zeit zum Besuch der Ausstellung hatte, kann dies bis zum 15. September nach Absprache mit Raimund Weiler (Telefon: 02585-266) nachholen.

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier

Bildergalerie (Fotos: Stephan Ohlmeier und Beate Bütfering)

2019 09 08 dorfarchiv galerie