2013-05-25-kameradschaft-05-kl„Krieg so scheint es, ist etwas von gestern oder ein Problem, das tausende Kilometer von uns entfernt ist. Doch Gewalt, Zerstörung und Terror sind leider weiterhin Realität“, machte Manfred Laszewski am Sonntagmorgen am Ehrenmal vor der St. Lambertus Kirche deutlich.

Der Vorsitzende der Kameradschaft ehemaliger Soldaten mahnte in seiner Rede anlässlich des Kameradschaftsfestes, die Schrecken vergangener Kriege nicht zu vergessen und Gewalt nicht zu verharmlosen.

 

     Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 habe es weltweit über 200 Kriege gegeben, die bald die Opfer des „barbarischsten Völkermordes der Geschichte“ übertreffen werden. Weltweit nehme die Bereitschaft Gewalt anzuwenden, um den eigenen Willen durchzusetzen, leider stetig zu. Europa sei beschenkt, in gesichertem Frieden zu leben, der ein Baustein für eine bessere Welt in allen Teilen der Welt sei. Auch heute würden sich zahlreiche Frauen und Männer als Soldatinnen und Soldaten, technisches oder diplomatisches Personal, als Ärzte oder Sanitäter internationaler Hilfsorganisationen für Deutschland im Auslandseinsatz befinden und bei diesen Einsätzen ihr Leben riskieren. „Erst vor drei Wochen ist wieder ein deutscher Soldat in Afghanistan ums Leben gekommen“, so Manfred Laszewski. Deutschland habe aber insbesondere aufgrund der Gräueltaten im Nationalsozialismus die Verpflichtung zu helfen sowie Gewalt, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Machtgier zu verhindern: „Wir können stolz sein, wenn unsere Bundeswehr heute dazu beiträgt, Terror und Gewalt zu verhindern.“

     2013-05-25-kameradschaft-08-klFerner kritisierte Laszewski in seiner Ansprache, dass Krieg im multimedialen Zeitalter in unsere Wohnzimmer geliefert und Töten verharmlost werde. Krieg sei etwas Furchtbares. Gewalt in allen Bestandteilen unseres Alltages sei fast schon Normalität geworden und beängstige uns viel weniger, als sie eigentlich müsste. Als Beispiele nannte er beispielsweise respektlosen Umgang miteinander, rücksichtslosen Verhalten im Verkehr und Vernachlässigung und fehlende Zuwendung für Kinder.

     Das Ehrenmmal an der St. Lambertus Kirche könne nur ein Symbol sein, die Vergangenheit nicht zu vergessen. Es sei aber unsere Aufgabe, an die Botschaft des Ehrenmals zu erinnern und zu mahnen sowie Gewalt, Terror und Schrecken nicht herunterzuspielen und gleichgültig zur Kenntnis zu nehmen.

    Nach der Ansprache legte die Kameradschaft ehemaliger Soldaten einen Kranz nieder und gedachte gemeinsam mit den angetretenen Abordnungen der Soldatenkameradschaft Freckenhorst, des Schützen- und Heimatvereins sowie der freiwilligen Feuerwehr der Opfer von Gewalt und Terror.

Der Orchesterverein Freckenhorst, der auch das Festhochamt in der St. Lambertus Kirche mitgestaltet hatte, untermalte die Gedenkfeier musikalisch.

     Anschließend klang das traditionelle Kameradschaftsfest in der Gaststätte Northoff beim Frühschoppen aus. Bereits am Samstag hatten sich dort die Mitglieder getroffen, gegrillt, Karten gespielt und sich in gemütlicher Runde ausgetauscht. Der Vorsitzende Manfred Laszewski zeigte sich mit der Resonanz insgesamt zufrieden, dennoch nehme die Akzeptanz und die Wahrnehmung des Festes leider jedes Jahr ein wenig ab.

Text u. Fotos: Stephan Ohlmeier