2013-09-06-kneipengottesdienst 03-klBei einer Umfrage des Pfarrgemeinderates 2012 haben sich viele Menschen gewünscht, Gottesdienste einmal anders und lebendiger zu feiern“, berichtete Birgit Sickmann: „Die Menschen möchten dort abgeholt werden, wo sie sind.“ Diesen Wunsch nahm der Stammtisch „Frauenpower“ nun wörtlich und feierte am Freitagabend einen Wortgottesdienst in der Gaststätte Northoff.

Während Gottesdienste weltweit immer schlechter besucht sind, war die Gaststätte am Freitag bis auf den letzten Platz belegt, sodass vor dem Eingang noch Stühle aufgestellt werden mussten.

 

     Während des etwas anderen Gottesdienstes saßen die Gläubigen nicht in harten Kirchenbänken, sondern in einer offenen Runde auf Eckbänken, Barhocken oder auf Stühlen. Den Altar bildet ein festlich geschmückter Stehtisch, auf dem ein schlichtes Kreuz stand. Weiterhin wurde zunächst das Evangelium von der „Speisung der Viertausend“ einmal vorgelesen, ehe jeder noch einmal den Text in Ruhe lesen konnte und dann ein für sich selbst besonders markantes Wort oder eine Phrase aufschreiben konnte. Die notierten Begriffe wurden auf eine Wäscheleine aufgehängt und es wurde deutlich, dass jeder Gläubige im Evangelium ganz eigene Punkte für wichtig hält. Verschiedenheiten, wie die Menschen selbst oder wie deren Glauben . Ferner wurde der Wortgottesdienst durch viele gemeinsame Lieder aufgelockert, die von Renate Kortenjann, Maria Stauvermann, Anne Rudde, Barbara Wüller und Markus Freimuth auf verschiedenen Instrumenten begleitet wurden.

   2013-09-06-kneipengottesdienst 01-kl  „In unserer Kirche und hier in der Kneipe ist es schön“, befand Susanne Drees: „Unser Glaube aber auch.“ Um jedoch wieder mehr Menschen anzusprechen, müsse die Kirche zukünftig ein Stück weit auf die Menschen zugehen. Die Idee vom Gottesdienst bei Northoff sei bei Pastoralreferent Sebastian Bause und Pfarrdechant Manfred Krampe auf offene Ohren gestoßen. Insgesamt waren die Resonanzen auf den Gottesdienst durchweg positiv. Viele Gäste stellten beim anschließenden Pils oder einer Cola insbesondere die Lebendigkeit des Gottesdienstes heraus. Man habe mit Spannung verfolgt, was als nächstes passiere. Pastoralreferent Sebastian Bause fand: „Wir haben heute gesehen, wie man Gottesdienstes innovativ und einfach gestalten kann. Ich hoffe, dass wir heute nur den Auftakt zu vielen etwas anderer Messen erlebt haben.“ Gruppen, Vereine oder Verbände seien aufgerufen ihre Ideen umzusetzen. Für die Gottesdienstvorbereitung sei extra eine Checkliste erstellt worden und für Fragen stehe er gerne zur Verfügung. Birgit Sickmann wollte zum Abschluss für sich nicht ausschließen, nochmal einen besonderen Gottesdienst vorzubereiten: „Mir hat die Vorbereitung und der heutige Abend viel Spaß gemacht und unser Stammtisch hat sich über jeden Gast riesig gefreut.“

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier