2015-05-31-kameradschaft-klVor 70 Jahren endete einer der wohl größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Sechs Jahre lang hatte der Zweite Weltkrieg zwischen 1939 und 1945 Millionen von Menschen getötet und verwundet, heimatlos oder einsam gemacht.

Dabei hätte der Erste Weltkrieg, knapp zwei Jahrzehnte vorher, eine Mahnung für Frieden und zur Völkerverständigung sein müssen.
     Anlässlich des Kameradschaftsfestes der ehemaligen Soldaten Hoetmar, rief Willi Tertilt am Sonntagmorgen in einer Gedenkfeier am Ehrenmal vor der Lambertuskirche alle Opfer von Krieg und Gewalt in Erinnerung. Insbesondere die 60 zwischen 1914 und 1918 nicht nach Hause zurückgekehrten Hoetmarer sowie die 91 Getöteten und 41 Vermissten zwischen 1939 und 1945. Darunter auch Dechant August Wessing, der am 4. März 1945 im Konzentrationslager Dachau starb.
     „Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge betreut Soldatengräber in 45 Ländern“, sagte Willi Tertilt: „13 Sammler unserer Kameradschaft sammeln jedes Jahr rund 1,30 Euro pro Einwohner für den Volksbund.“ Mit Hilfe der Spenden sei die Pflege der Gräber ebenso wie die Organisation von Jugendlagern möglich. Dort würden sich jedes Jahr Jugendliche aus verschiedensten Ländern treffen, Gräber pflegen und gegenseitiges Verständnis sowie Freundschaften über Grenzen hinaus entwickeln. Für diesen bedeutenden Beitrag für den Frieden und zur Völkerverständigung sei der Volksbund 2014 mit dem Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet worden. „Kriegsgräber müssen uns allen eine Mahnung vor den verheerenden Folgen von Krieg und Gewalt sein“, sagte Willi Tertilt.
     Nach der Ansprache, die von Abordnungen der Kameradschaften ehemaliger Soldaten aus Hoetmar und Freckenhorst, der Freiwilligen Feuerwehr Hoetmar, dem Schützen- und Heimatverein  Hoetmar sowie dem Orchesterverein Freckenhorst verfolgt wurde, legten drei Kameraden einen Kranz am Ehrenmal nieder. In Stille wurde einen Moment innegehalten und dann die Nationalhymne gesungen. Bereits vor der Gedenkfeier hatten alle mit Pfarrdechant Manfred Krampe und Pater Joshy das Hochamt in der Lambertuskirche gefeiert. Das Kameradschaftsfest, dass am Samstag mit einem Kartenspielen in der Gaststätte Northoff begonnen hatte, klang am Sonntagmittag bei einem Frühschoppen aus.

 

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier