2015-11-27-knolli-kl„Wenn ich die strahlenden Gesichter unserer neuen Mitbürger sehe und sie trotz ihrer teilweise nur geringen Deutsch-Kenntnisse Danke sagen, dann geht mir schon das Herz auf“, sagt Heinz „Knolli“ Dollmann. Dollmann, der im ganzen Dorf für seine handwerklichen Fähigkeiten bekannt ist, sucht und repariert seit Anfang des Jahres Fahrräder für Asylanten.


     Beim Neubürgerfrühstück im März sei er zunächst gefragt worden, ob er den Migranten nicht beibringen könne, Fahrräder selbst zu reparieren. Schnell sei jedoch klar geworden, dass diesen das nötige Werkzeug fehle. Stattdessen kümmert sich „Knolli“ nun selbst um die Räder: „Insgesamt habe ich 15 Räder von mir und zehn weitere gespendete wieder verkehrssicher gemacht und den Migranten zur Verfügung gestellt.“ Er wisse genau, wer welches Fahrrad bekommen habe und achte darauf, dass sorgsam mit den Rädern umgegangen wird. Dennoch seien häufig Reparaturen notwendig: „Die Räder haben Platten oder es werden leider regelmäßig Bremsen, Schellen und Dynamos von Fremden geklaut.“ Pro Woche investiere er daher etwa zwei Stunden in die Reparatur von Rädern.
     Die Migranten würden sich über die Räder stets freuen und seien dadurch ein Stück weit mobil. Besonders im Sommer habe man zahlreiche Migranten rund um Hoetmar, zu Behördengängen oder zum Einkaufen radeln gesehen. Ebenso hilft Heinz Dollmann den Dorfwerkstatt-Arbeitskreis „Aktiv im Ruhestand“, der sich um die Integration von Asylanten kümmert, regelmäßig beim Transport von gespendeten Möbeln. „Wer noch ein Fahrrad hat, das er gerne für unsere neuen Mitbürger spenden möchte, kann dieses gerne bei mir abgegeben“, so Dollmann. Der Zustand sei grundsätzlich egal: „Notfalls mache ich  aus zwei Rädern ein neues.“ 

 

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier