2016-12-03-glasfaser-kl„Wir haben für die kommenden Jahre die wohl einmalige Chance, dass im Innenbereich von Hoetmar ein flächendeckendes Glasfasernetz gebaut wird. Diese Chance dürfen wir uns für die Zukunft unseres Dorfes nicht entgehen lassen“, sind sich die heimischen Ratsvertreter Monika Walter-Kaiser (SPD), Klaus Aßhoff (Grüne), Paul Schwienhorst und Stephan Ohlmeier (beide CDU) einig.

Eine Woche vor dem Ende der Nachfragebündelung durch die Deutsche Glasfaser rufen sie parteiübergreifend alle Hoetmarer dazu auf, einen Vertrag abzuschließen. Nur wenn bis zum 12. Dezember 40 Prozent der Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließen, erfolgt ein Glasfaserausbau. Zurzeit haben erst 28 Prozent unterschrieben.
     „Internet ohne Glasfaser ist wie Fernsehen ohne HD“, sagt Klaus Aßhoff. Bis vor wenigen Jahren hätten viele Menschen gesagt: „Ein klares Bild kann es gar nicht geben. Wofür brauche ich HD?“ Heute würden viele Menschen das Bild in HD-Qualität nicht mehr missen wollen und der Umstellung auf das noch klarere UHD entgegenfiebern. Ähnlich verhalte es sich mit einem Glasfasernetz.
      „Keine Entwicklung hat in den vergangenen Jahren unser tägliches Leben so gravierend verändert wie das Internet“, ergänzt Paul Schwienhorst. Sei es, das jeder seine Bankgeschäfte per Mausklick erledigen, beruflich wie privat riesige Datenmengen untereinander austauschen oder in Mediatheken jederzeit frei entscheiden könne, was er im Fernsehen sehen möchte. Diese rasante Entwicklung werde in den kommenden Jahren anhalten und weitere Bereiche des täglichen Lebens verändern – zum Beispiel im Bereich von Bildung, Medizin und Arbeit.
     „Angesichts dieser wachsenden Datenmengen stoßen die derzeitigen kupferbasierten Netze immer mehr an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit“, weiß auch Monika Walter-Kaiser. Wenn in Hoetmar jetzt kein Glasfaserausbau erfolge, könnten die Einheimischen künftig viele Angebote und Dienstleistungen in unserer digitalisierten Welt gar nicht mehr oder in einer nur geringen Qualität nutzen. Eine Glasfaserleitung biete dagegen Kapazitäten von Übertragungsraten im Up- und Downstream von mehr als ein Gigabit pro Sekunde und sei deutlich weniger störanfällig als das bisherige Kupfernetz.
     „Die Experten in Politik und Wirtschaft sind sich einig, dass die Zukunft eines Dorfes künftig maßgeblich von der Qualität seiner Internetanbindung abhängen wird“, sagt Stephan Ohlmeier: „Ein Glasfasernetz gibt unserem Dorf Zukunft und erhöht die Attraktivität Hoetmars für Arbeitnehmer und Privatpersonen.“ Der Netzausbau trage zum einen dazu bei, dass Arbeitsplätze, die auf das Internet angewiesen sind, erhalten werden könnten. Zum anderen, dass junge Menschen vor Ort wohnen bleiben oder sich gar neu ansiedeln. Zudem bedeutet ein Glasfaseranschluss bis ins Haus eine Wertsteigerung für die eigene Immobilie.
     „Von einem Glasfasernetz profitiert jeder“, sind die vier heimischen Ratsvertreter überzeugt.
Man sei sich jedoch bewusst, dass der Netzausbau im Golddorf nur erfolge, wenn auch in Freckenhorst die notwendigen Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließen. Wenn Hoetmar jedoch an der 40 Prozent-Marke scheitere, würde man ein eindeutiges Signal senden: „Wir würden signalisieren, dass wir kein Glasfaser brauchen und müssen in der Folge wahrscheinlich Jahre auf das Netz der Zukunft warten.“
     Gemeinsam bitte man alle Hoetmarer daher, Werbung für den Glasfaserausbau zu machen und sich – sofern nicht bereits geschehen – an den Infoständen vor Ort über die Pläne von Deutsche Glasfaser zu informieren. Wer jetzt einen Vertrag abschließe, zahlt für seinen Glasfaseranschluss bis ins Haus keine zusätzliche Anschlussgebühr. Nur mit der Gewissheit eines Glasfaserausbaus könne man Ende Januar guten Gewissens nach Berlin fahren und ohne bitteren Beigeschmack über den Gewinn des Golddorftitels im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ jubeln. 

Text u. Foto: Stephan Ohlmeier